
In den letzten Tagen sind in den deutschen Medien Berichte erschienen, die Fragen bezüglich der Sicherheit rund um die Heilpflanze Ashwagandha (Withania somnifera) aufgeworfen haben. Das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) hatte am 10. September 2024 eine Warnung bezüglich des Verzehrs von Ashwagandha ausgesprochen: „Ashwagandha: Schlafbeeren-Präparate mit möglichen Gesundheitsrisiken. Mit Blick auf die momentan verfügbaren Erkenntnisse empfiehlt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) insbesondere Kindern, Schwangeren und Stillenden sowie Personen mit einer bestehenden oder früheren Erkrankung der Leber keine Ashwagandha-Präparate einzunehmen.” Die Mitteilung sagt jedoch auch: „Die Datenqualität für eine verlässliche Risikobewertung und Ableitung von sicheren Zufuhrmengen wurde aber weiterhin als ungenügend erachtet.”
Auch das Deutsche Ärzteblatt berichtete darüber: „Ohnehin gebe es keine einzige wissenschaftlich belegte positive Wirkung solcher Mittel. … Von den Anbietern werde häufig eine vermeintliche gesundheitliche Wirkung beworben … „Allerdings sind die versprochenen positiven Wirkungen wissenschaftlich nicht belegt und die gesundheitlichen Risiken, die mit der Einnahme dieser Pflanzenzubereitungen verbunden sein können, bisher nicht gut untersucht“, hieß es von den Experten.”
Ashwagandha wird seit Jahrtausenden angewendet
Nun wird Ashwagandha seit Jahrtausenden in der ayurvedischen Gesundheitslehre verwendet.Es ist in mehreren Pharmakopöen und maßgeblichen Kompendien weltweit anerkannt, wie dem Ayurvedic Pharmacopoeia of India, dem Indian Pharmacopoeia, dem Europäischen Arzneibuch, dem British Pharmacopoeia, dem United States Pharmacopoeia, dem American Herbal Pharmacopoeia, dem Japanese Pharmacopoeia und dem Pharmacopoeia of the People’s Republic of China. Zudem gibt es – im Widerspruch zur Aussage des BfR – eine Vielzahl wissenschaftlicher Studien zu Ashwagandha.
Trotz seiner weltweiten Anerkennung beschloss die dänische Veterinär- und Lebensmittelbehörde (DVFA) auf der Grundlage eines Berichts der Technischen Universität Dänemark (DTU) aus dem Jahr 2020, Ashwagandha zu verbieten. Woraufhin das Bundesamt für Risikobewertung eine Risikowarnung herausgegeben hat.
Sicher ist es sinnvoll auf Basis neuerer, wissenschaftlicher Erkenntnisse eine eventuell notwendige Neubewertungen vorzunehmen und bei entsprechenden Hinweisen auf eine mögliche Gesundheitsgefahr eine Warnung herauszugeben. Jedoch sollte solch eine Warnung den Standards moderner Forschung genügen. Hieran bestehen im vorliegenden Fall jedoch Zweifel.
Indische Wissenschaftler zeigen Schwachstellen im Bericht der Technischen Universität Dänemark auf
In diesem Zusammenhang ist ein aktueller Artikel im Journal of Ayurveda and Integrative Medicine interessant, der den dänischen Bann von Ashwagandha scharf kritisiert. Dieser Artikel beleuchtet die wissenschaftlichen und ethischen Mängel des Berichts des Technologischen Instituts Dänemarks (DTU). Der Bericht des Technologischen Instituts zitiert irrelevante Studien (in denen zum Beispiel die Ashwagandha-Früchte oder -Blätter untersucht wurden, nicht aber die Ashwagandha-Wurzel) und ignoriert umfangreiche Forschungsergebnisse, die die Sicherheit von Ashwagandha bestätigen.
Der Haupt-Autor dieses Artikels, Bhushan K. Patwardhan, ist ein renommierter Wissenschaftler im Bereich des Ayurveda und der integrative Medizin. Er gehört zu den meistzitierten Wissenschaftlern Indiens und ist ein weltweit anerkannter Experte auf dem Gebiet der Ethnopharmakologie. Bhushan K. Patwardhan hat über 278 Publikationen veröffentlicht und mehr als 11.000 Zitationen erhalten. Seine Arbeit genießt hohes Ansehen sowohl in akademischen als auch in klinischen Kreisen, und er war an verschiedenen nationalen und internationalen Initiativen im Bereich Gesundheit und Ayurveda beteiligt.
Ashwagandha: Die Dosis und die individuelle Situation sind wichtig
Wie bei allen Heilpflanzen gilt auch bei Ashwagandha jedoch auch die Maxime: „Die Dosis ist entscheidend ob etwas gesund oder schädlich ist.” Was in der Ayurveda-Medizin auch Konsens ist: Dass man individuell bewertet ob die Einnahme sinnvoll ist. Es kann durchaus sein, dass es indivdiuelle Gründe gibt, die gegen die Einnahme von Ashwagandha sprechen.
Generell empfiehl die Deutsche Gesellschaft für Ayurveda, dass stets eine Ärztin / ein Arzt oder ein(e) Heilpraktiker/in mit fundierter Ayurveda-Zusatzausbildung aufgesucht wird, bevor man Präparate einnimmt. Eine Liste mit Mediziner/innen, die Ayurveda anbieten, finden Sie hier: www.ayurveda.de/ayurveda-arzt-klinik/
Der Zusatz „Ausgebildet an der Deutschen Ayurveda Akademie“ kennzeichnet Mediziner/innen, die eine fundierte Maharishi Ayurveda Zusatzausbildung besitzen.
Die Qualität der Präparate ist ein weiterer, wichtiger Faktor
Zudem ist die Qualität der Präparate ein weiterer wichtiger Punkt: Die in der Warnung des BfRs benannten Leberschäden könnten auch von verunreinigten Produkten stammen, die entweder aus dem Ausland mitgebracht oder bestellt wurden oder von unseriösen Quellen mit mangelndem Qualitätskriterien stammen.
Wichtig ist daher die Qualitätskontrolle. Ein Beispiel für einen Hersteller mit sehr umfangreichen Qualitätskontrollen ist zum Beispiel Maharishi Ayurveda. Dieser Hersteller bietet Ashwagandha-Produkte seit fast 40 Jahren in Europa an – stets in Übereinstimmung mit den strengen EU-Vorschriften. Jede Charge der Maharishi Ayurveda Präparate wird sorgfältig geprüft – auch auf Verunreinigungen wie Schwermetalle, Schimmelpilze und Pestizide. Die Einhaltung traditioneller ayurvedischer Rezepturen und Herstellungsverfahren ist ein weiterer Faktor, der zum Beispiel für die Präparate der Marke Maharishi Ayurveda sprechen.
Quellen:
Artikel im Journal of Ayurveda and Integrative Medicine, , der den dänischen Bann von Ashwagandha kritisiert (in englischer Sprache):
https://www.researchgate.net/publication/382011725_Danish_ban_on_Ashwagandha_Truth_evidence_ethics_and_regulations
Die Original-Mitteilung des Bundesamtes für Risikobewertung:
https://www.bfr.bund.de/cm/343/ashwagandha-schlafbeeren-praeparate-mit-moeglichen-gesundheitsrisiken.pdf