„Fast alle Krankheiten entstehen aus dem Ungleichgewicht des Geistes.”
Ein Gespräch mit Dr. Abilash Anand, unter anderem über die Wissenschaft aller Dinge und wie er als Ayurveda-Arzt damit umgeht wenn eine Schlussfolgerung bezüglich einer Krankheitsursache falsch war.
Vaidya Dr. Abilash Anand (B.A.M.S, P.G.D.Y) wird auf dem Ayurveda-Kongress der Deutschen Ayurveda-Gesellschaft vom 9. bis 11. Juni 2023 den Workshop ‚Dravyaguna – Ayurvedische Phyto-Pharmakologie‘ leiten. Er ist Experte für die Wissenschaft von der Qualität der Substanzen (Dravyaguna), Innere Medizin (Rasa shastra), Pulsdiagnose (Nadi vigyan), Yoga-Asanas und Meditation (Dhyan). Seit 2009 ist er Geschäftsführer und Arzt / Vaidya bei ‚Maitreyi – The Vedic Village‘, Indien. Das Interview führte Michael Hotz, Leiter der Bereiche Kursplanung und Marketing der Deutschen Ayurveda Akademie, im Mai 2023.
Sie werden auf dem Ayurveda-Kongress 2023 der Deutschen Gesellschaft für Ayurveda einen Workshop in Dravyaguna leiten. Für diejenigen, die Sie noch nicht kennen: Könnten Sie uns bitte etwas über Ihre Expertise auf dem Gebiet des Dravyaguna erzählen?
Ich bin ein ayurvedischer Vaidya und praktiziere nun schon mehr als ein Jahrzehnt. Und jeder ayurvedische Vaidya sollte reichlich Wissen über Dravyaguna besitzen. Denn Dravyaguna ist ein sehr wesentlicher Teil der ayurvedischen Behandlung, der ayurvedischen Therapien.
Über Ayurveda zu sprechen, Ayurveda zu lernen, Ayurveda zu lehren, ist die eine Sache. Aber wenn es darum geht, Ayurveda anzuwenden, ist es sehr wichtig, dass wir ein beträchtliches Maß an Wissen über Dravyaguna besitzen. Denn wir können sagen, Dravyaguna ist ein Zweig oder ein Bereich in dem wir Dinge verstehen. Wir wissen, dass es sehr wichtig ist, Prakriti – die Körperkonstitution – zu kennen, um gesund zu leben. Genauso wichtig ist es, unsere Gesundheit zu erhalten – sei es, um ein Problem zu heilen, sei es, um uns zu verjüngen: wir brauchen Werkzeuge. Wir brauchen die Dinge … Objekte. Es ist also wichtig zu wissen: Was sind die Dinge, die für uns geeignet sind? Welches sind die Dinge, die uns helfen werden? Was sind die Dinge, die nicht gut für uns sind und uns nicht helfen.
Im Grunde gibt uns Dravyaguna also dieses Wissen: Was ist in welchem Zusammenhang für einen nützlich und was wird in welchem Zusammenhang nicht sinnvoll sein. Das ist es, was Dravyaguna ist. Und laut Ayurveda ist alles, was im Universum vorhanden ist, Dravya. Und alles kann nützlich sein. Das Wissen über Dravyaguna gibt uns also die Freiheit und den Spielraum, es je nach den Bedürfnissen des Körpers und des Lebens zu nutzen und anzuwenden.
„Alles im Universum ist Dravya. Alles hat seine Qualität und Eigenschaft (Guna). Wenn wir also Dravyaguna lernen, lernen wir mehr über diese Dinge.”
Habe ich das richtig verstanden: alles im Universum ist Dravya? Könnten Sie das erläutern?
Alles im Universum ist Dravya. Dravya bedeutet: eine Substanz oder ein Objekt. Alles, die Teil des Universums ist, hat seine Qualität und Eigenschaft (Guna). Durch Dravyaguna erfahren wir mehr über diese Dinge. Und dann können wir dieses Wissen entsprechend unseren Bedürfnissen einsetzen.
Dravyaguna ist also viel umfassender als nur das Erlernen der Eigenschaften von Heilpflanzen?
Dravyaguna ist viel umfassender als nur das Lernen über Heilpflanzen! Das Wissen über Heilpflanzen ist ein Teil von Dravyaguna
Kurz gesagt: Dravyaguna bedeutet also zu wissen, welche Objekte oder Substanzen im Universum gut für mich sind und welche mich vielleicht aus dem Gleichgewicht bringen und nicht gut für mich sind?
Genau
Wenn wir uns Ihren Workshop ansehen – denn wie ich verstanden habe, ist es ein breites Spektrum … Sie haben es sogar viel breiter gefasst, als ich zu Beginn des Interviews dachte, aber das ist großartig – welchen praktischen Nutzen, welchen Umfang können die Teilnehmer/innen erwarten? Zumal sich Ihr Workshop an Ärzte / Menschen mit medizinischem Beruf richtet, die bereits Ayurveda praktizieren oder zumindest damit anfangen wollen. Was können sie während Ihres Workshops lernen?
Ich werde eine Reihe von ayurvedischen Kräuterrezepturen und deren Wirksamkeit erläutern. Ich weiß also noch nicht genau, welche Rezepturen ich erklären werde. Was ich tun werde, ist, die Rezeptur als Ganzes zu sehen, wie sie auf den Körper wirkt und in welchem Zusammenhang und bei welcher Indikation wir sie verwenden können. Außerdem werden wir die verschiedenen Inhaltsstoffe der Rezeptur aufschlüsseln und dann tiefer auf jede einzeln Heilpflanze oder Mineral eingehen; was der Hintergrund ist und wie es wirkt und wo es gebraucht wird.
„Ich gebe mein Wissen und meine Erfahrung gerne weiter”
Manchmal kommt es bei solchen Workshops zu sehr lebhaften Interaktionen, weil Fragen auftauchen und man tiefer in einen bestimmten Aspekt oder eine Erfahrung eintaucht. Ich gehe davon aus, dass man nie weiß, wie sich so ein Workshop genau entwickeln wird, je nachdem, welche Themen die Teilnehmer interessieren, oder?
Ja, wir müssen es nehmen, wie es kommt. Im Grunde genommen werde ich also über die Rezepturen und die Inhaltsstoffe und ihre verschiedenen Möglichkeiten sprechen. Und dann kann ich auch einige Erfahrungen weitergeben, und wenn Fragen auftauchen, werde ich sie beantworten. Ich bin gerne bereit, mein Wissen und meine Erfahrung mit allen zu teilen.
„Eine bewusstseinsbasierte Medizin”
Wir würden gerne ein wenig mehr über Sie erfahren. Sie haben fünf Jahre lang Ayurveda am Vishnu Ayurveda College in Kerala studiert …
Ja … mein Abschlusskurs dauerte fünfeinhalb Jahre und war am Vishnu Ayurveda College, das zur Universität von Calicut in Kerala gehört. Und ich studierte im Anschluss weiter den Ayurveda, indem ich direkt von erfahrenen Vaidyas lernte. Wir hatten eine Familientradition; mein Vater ist zwar kein Vaidya, aber unsere zweite Generation waren Vaidyas, es liegt also im Blut, würde ich sagen.
Während des Studiums wuchs mein Interesse, über die akademische Struktur hinauszugehen. Denn es ist wichtig, einen Abschluss zu machen. Aber gleichzeitig ist der Guru / Lehrer sehr wichtig, da es sich um eine bewusstseinsbasierte Medizin oder ein vedisches System handelt. Ich glaube nicht, dass wir ohne einen Guru / Lehrer irgendetwas erreichen können. Glücklicherweise hatte ich das Glück, meine Gurus während des Colleges und auch nach dem College aus verschiedenen Gründen zu treffen. Eine Grund war mein persönliches Anliegen. Und eine anderer Grund war ein anderes Anliegen. So geschah es und dann lernte ich weiter von ihnen, und ich lerne immer noch von ihnen.
Sogar heute Morgen habe ich Zeit mit meinem Guru verbracht und bin gerade nach Hause gekommen. Es ist also ein Prozess, der immer weitergeht, denke ich. Ich bin froh, wenn er so lange anhält, wie ich auf der Erde bin.
Nach welchen Kriterien haben Sie Ihre Lehrer ausgewählt? War es eine Faszination oder hatten sie eine Expertise auf einem bestimmten Gebiet? Und ist es in Ordnung, Guru mit Lehrer zu übersetzen?
Ja.
Am Anfang gab es keine besondere Absicht. Die Idee war nur, Ayurveda zu lernen, und dann entscheidet der Guru, auf welche Art und Weise oder auf welchem Gebiet er einen unterrichten will. Ich bin also einfach auf sie zugegangen und habe um etwas gebeten, und dann wurde es mit einem meiner Gurus vereinbart, und mit anderen Gurus war es auch so. Und mit meinem engsten Guru, meinem „Haupt-Guru”, bin ich vor 18 Jahren aus gesundheitlichen Gründen gegangen. Mein Astrologe schlug mir damals vor, zu ihm zu gehen und ihn zu treffen, weil er schließlich mein Guru werden würde. So war es dann auch. Nachdem ich sie alle getroffen hatte, haben sie mich jeweils in verschiedene Interessensgebiete eingeführt. Einer meiner Gurus war zum Beispiel sehr an der grundlegenden, allgemeinen Medizin interessiert, ein anderer an Panchakarma und Entgiftung. Das Spezialgebiet eines anderer Guru war die Metall- und Mineralienmedizin, wo Dravyaguna eine viel größere Rolle spielt. Und ein anderer Guru hat sich mehr mit Ayurveda in Verbindung mit Yoga beschäftigt. So hat es sich zugespielt und entwickelt.
„Ayurveda und Yoga zusammen mit Meditation kombinieren.”
Auf welche Fachgebiete haben Sie sich vor allem fokussiert? Dravyaguna ist sicher eines davon, aber gibt es noch andere Bereiche, in denen Sie viel Wissen und Erfahrung gesammelt haben?
Ja, Dravyaguna ist ein Bereich. Und ich mag sehr gerne die Mineralien- und Metallpräparate. Und in meiner Praxis bieten wir seit vielen Jahren Panchakarma-Behandlungen an. Seit ein paar Jahren liegt mein Fokus auf der Kombination von Ayurveda und Yoga zusammen mit Meditation; alle drei zu nutzen, um die Gesundheit zu erhalten und auch die persönliche Entwicklung zu unterstützen. Das ist also mein Wunsch und ich konzentriere mich jetzt ein bisschen mehr auf diesen Bereich.
Großartig.
Ich nehme an, dass Sie viele Patienten pro Tag behandeln?
Ja, wir haben eine Kapazität von etwa 25 bis 30 Patienten. Und die meisten sehe ich fast jeden Tag oder jeden zweiten Tag. Außerdem haben wir Patienten von außerhalb, die aus dem Dorf zu uns kommen, und die sehe ich dann auch. Hinzu kommen noch Online-Programme, Vorlesungen und ähnliche Dinge.
„Ich kann nicht sagen: ‚Ich mache die Diagnose‘. Es passiert einfach.”
Welche Diagnosemethoden wenden Sie normalerweise an, wenn ein Patient zu Ihnen kommt?
Wenn der Patient in den Raum kommt, gibt die Natur die Informationen … 🙂
Die Grundstruktur der Diagnose ist da. Wir nennen es ashtastana pariksha oder sie acht Wege der Untersuchung … die Augen, die Haut, der Puls, wir fragen nach dem Urin, wir untersuchen die Zunge und so weiter. Es gibt verschiedene Arten der Untersuchung. Ich mache auch die Pulsdiagnose, aber ich kombiniere all diese Dinge miteinander und verlasse mich sehr auf den Augenblick. Denn ich kann nicht sagen: „Ich mache die Diagnose.” Es passiert einfach. Aber ich befolge definitiv die Grundlagen.
„Es gibt Momente, in denen ich in einen Zustand von ‚Ich verstehe nichts‘ gerate.”
Wie viel Zeit brauchen Sie normalerweise, wenn ein neuer Patient zu Ihnen kommt, bis Sie ein klares, ganzheitliches Bild von seinem Zustand haben?
Normalerweise geht das sehr schnell. Aber es gibt auch Momente, in denen ich in einen Zustand gerate, in denen ich sage: „Ich verstehe nichts. Ich empfange keine Signale.“ Ich habe also das Gefühl, dass ich nicht alle Menschen, die zu mir kommen, verstehen und lesen kann.
Bei manchen Menschen ist es sehr einfach, und es spielt keine Rolle, ob es sich um ein kompliziertes oder ein einfaches Problem handelt. Es hängt von der Art der karmischen Beziehung ab, die ich spüre. Manchmal geht es also sehr schnell und einfach. Und manchmal passiert es vielleicht in der 45. Minute der Konsultation: der letzte Punkt, den die Person erzählt; man bekommt den entscheidenden Hinweis.
Ich will nicht sagen, dass es eine Durchschnittszeit oder etwas Ähnliches gibt. Meistens geht es aber schnell. Es gibt aber auch Zeiten, in denen es länger dauert. Und es gibt auch Zeiten, in denen ich keine Ahnung davon habe, und dann bitte ich darum, später zu kommen, vielleicht nach ein paar Tagen oder so etwas.
„Wenn die Behandlungsmethode richtig ist, hätte es zu diesem Zeitpunkt bereits Ergebnisse geben müssen.”
Ist es schonmal vorgekommen, dass Sie einem Patienten sagen mussten: „Ich habe keine Ahnung“ und ihm oder ihr raten mussten, einen anderen Vaidya aufzusuchen? Oder haben Sie immer versucht, weiterzumachen und den Dingen auf den Grund zu gehen?
Manchmal war es so, dass meine Rückschlüsse falsch waren. Es ist nicht so, dass es keinen Anhaltspunkt gab. Das kommt so etwas sehr selten vor. Aber es gibt Fälle, in denen die Rückschlüsse falsch waren. Und aus der Rückmeldung des Patienten nach einer bestimmten Zeit der Therapie ging hervor, dass die Reaktion manchmal nicht gut war. Mit Ihrer Erfahrung und Ihrem Wissen wissen Sie also: Wenn die Behandlungsmethode richtig ist, hätte es zu diesem Zeitpunkt bereits Ergebnisse geben müssen. Und wenn das nicht der Fall ist, wissen Sie, dass der Weg nicht der richtige ist. Und dann bitte ich normalerweise darum, meinen Lehrer oder Guru zu treffen und eine zweite Einschätzung darüber zu erhalten. Das kommt vor.
„Es gibt auch Tage, an denen ich morgendliche Yoga-Sessions für meine Patienten durchführe.”
Sie arbeiten seit 2009 als Geschäftsführer im Maitreyi Vedic Village. Möchten Sie uns ein wenig über Ihre Arbeit erzählen und wie Ihr typischer Arbeitstag aussieht?
Seit 2009 arbeite ich als Vaidya im Maitreyi Vedic Village und seit ein paar Jahren bin ich auch der Geschäftsführer. Aber hauptsächlich bin ich in der Klinik und kümmere mich um Ayurveda und Yoga und ähnliche Dinge. Ich gebe mein Wissen und meine Erfahrung weiter und helfe Menschen in diesen Bereichen.
An einem Arbeitstag bin ich manchmal hauptsächlich mit den Beratungen beschäftigt. Aber das kommt darauf an. Es gibt Tage, an denen ich auch Vorträge für meine Patienten halten muss. Und es gibt auch Tage, an denen ich morgendliche Yoga-Sessions für meine Patienten oder individuelle Yogatherapies-Sessions durchführe. Es wird also eine Kombination aus Ayurveda und Yoga sein, entweder in Form von Beratungen oder in Form von Demonstrationen und Anleitungen für Yoga-Asanas und verschiedene Arten von Pranayamas.
„Ich hatte das große Glück zur MERU zu kommen.”
Sie behandeln und unterrichten nicht nur Patienten, sondern sind auch besonders vertraut mit dem Unterrichten von Ayurveda bei westlichen Ärzten. Worin besteht Ihre Expertise bei dieser Lehrtätigkeit?
Ich hatte das große Glück vor ca. 11 Jahren an die MERU (Maharishi European Research University) in den Niederlanden zu komme. So fing es an. Ich war Teil eines fortgeschrittenen Panchakarma-Lehrkurses und assistierte damals Ashtavaidya Moss. Von dort aus hatte ich die Gelegenheit, etwa 30 bis 40 führende europäische Ärzte zu treffen, die teilweise schon vor meiner Geburt praktizierten. Das war eine großartige Erfahrung für mich, sie kennenzulernen; zu verstehen, wie sie die Dinge wahrnehmen, wie sie arbeiten … Das hat mir in meinem Beruf sehr geholfen, um eine Methode auszuwählen, die ich den Menschen, die aus dem Westen kommen, vermitteln kann. Und ich hatte auch die Gelegenheit, so viele westliche Patienten zu treffen, sodass man langsam eine Methode entwickelt, von der man denkt, dass sie für westliche Menschen leichter verständlich und anwendbar ist. Ich würde nicht sagen, dass ich wirklich gut darin bin, aber ich habe auf jeden Fall einige Erfahrung darin.
„Fast alle Krankheiten entstehen aus dem Ungleichgewicht des Geistes.”
Haben Sie einen Top-Gesundheitstipp, von dem viele Menschen profitieren würden?
Unseren Geist ruhig und entspannt zu halten. Denn fast alle Krankheiten entwickeln sich aus dem Ungleichgewicht des Geistes.
Wir sagen „ragadi rogan“: unerwünschte Wünsche oder unausgewogene Wünsche, die aus dem Geist kommen. Die Wurzel aller Krankheiten liegt also in einer Dimension. Ich spreche nicht von karmischen Dingen, etc. … da gibt es viele Dinge. Aber von einer bestimmten Sichtweise betrachtet kommt die Wurzel aller Probleme von ungesunden geistigen Wünschen.
Wenn man kultivieren kann Ruhe zu bewahren, wäre das sehr hilfreich. Denn ein entspannter Geist oder ein ruhiger Geist lässt uns gut schlafen, lässt uns gut aufstehen, richtig essen, richtig Sport ausüben, lässt uns alles richtig machen. Nur wenn wir gestresst sind oder wenn wir über in unserem Geist enttäuscht sind, dann wird der Geist schwer. Und wenn der Verstand schwer ist, können wir nicht schlafen, wir können nicht aufstehen, und dann ist die ganze Routine aus dem Rythmus. Ich würde sagen, es ist der entspannte Geist, der schwer zu stabilisieren ist. Da hilft natürlich Meditation sehr.
„Meditation ist der wichtigste Tipp. Aber ich möchte einen Punkt klarstellen …”
Der wichtigste Tipp ist also die Meditation?
Ja. Meditation ist der Tipp Nummer eins. Aber ich möchte einen Punkt klarstellen, auch weil ich viele Menschen gesehen habe, die hundertprozentig an die Meditation glauben und nur meditieren und sonst nichts tun. Wir müssen die Saat der Meditation säen, wir müssen sie gießen, wir müssen uns um das richtige Ausüben der Meditation kümmern; aber gleichzeitig ist noch etwas anderes wichtig: Als Gleichnis nehme ich eine Pflanze, wie wir uns um sie kümmern: wir entfernen das Unkraut, wir sorgen für Sonnenlicht, damit die Saat der Meditation gut wächst. So ist es auch mit dem Körper: Man muss ein bisschen Sport treiben, ein bisschen hiervon und davon, und regelmäßig meditieren. Transzendentale Meditation ist der wichtigste Tipp, würde ich sagen.
Ich sehe die Gefahr, dass man es sich zu einfach macht. Und es können Fehler oder Fehlinterpretationen passieren. Also man muss es natürlich mit Vorsicht genießen, wenn wir sagen, das ist der Tipp Nummer eins und dann ist alles gut.
„Dr. Wolfgang Schachinger ist eine große Inspiration für mich.”
Letzte Frage: Welche Person in Ihrem Leben hat Sie bisher am meisten inspiriert?
Da gibt es die Menschen in der ersten Reihe: meine Eltern, meine Lehrer, meine Gurus. Aber fast alle Menschen, die auf dem spirituellen Weg sind, sind eine Inspiration für mich. Es gibt viele Menschen. Zum Beispiel ist Dr. Wolfgang Schachinger (Leiter der Deutschen Ayurveda Akademie und des soma-Gesundheitszentrums) eine große Inspiration für mich. Wegen der vielen Dinge, die er tut. Ich werde immer von ihm inspiriert. Ich würde sagen, ich lasse mich von denjenigen inspirieren, die Spiritualität und Meditation praktizieren und die in der dharmischen Linie sind.
Vielen Dank, dass Sie uns dieses Interview gegeben haben.
Es war schön mit Ihnen zu sprechen.
Weitere Informationen zum DGA-Kongress, der vom 8.-11. Juni stattfindet, finden Sie hier: www.ayurveda.de/fortbildungskongress-40-jahre-dga/
Weitere Informationen zum Gesundheitszentrum, das Dr. Anand in Indien leitet, finden Sie hier: www.maitreyivedic.in